Studie gibt Entwarnung: Wichtiges Photovoltaik-Bauteil hält länger als erwartet – Eine Photovoltaik-Anlage soll möglichst lange Strom erzeugen. Die Module sind oftmals nicht das Problem, sondern die Leistungselektronik. Eine Studie der Fachhochschule Bern zeigt, dass Wechselrichter länger halten als bisher gedacht.

Es ist ärgerlich, wenn die Photovoltaikanlage auf dem Dach ausfällt. Modulhersteller garantieren in der Regel eine Lebensdauer von 20 Jahren. Zuvor müssen Autobesitzer allerdings mit dem Ausfall der Leistungselektronik rechnen. Dies gilt zunächst für Wechselrichter mit einer Lebensdauer von 15 Jahren.

Eine Studie der Berner Fachhochschule hat nun ergeben, dass diese Komponenten länger halten als erwartet. Die Studie berücksichtigte Daten von 1195 Photovoltaikanlagen, 2121 Wechselrichtern und 8542 Optimierern. Die meisten Wechselrichter, die in diesen Systemen verwendet werden, haben eine Nennleistung zwischen 10 und 15 kVA.

Die Ergebnisse zeigten, dass mehr als 65 % der Wechselrichter 15 Jahre ohne Ausfälle endeten, die die Produktion reduzieren würden. Ausschlaggebend für die Verfügbarkeit sind laut den Wissenschaftlern der Hersteller und der Standort der Komponenten.

 

Reparieren statt Ersetzen

Die Studie stellt eine umfassende Analyse bestehender Wechselrichter dar, die Forscher betonen jedoch, dass es sich nicht um eine repräsentative Studie aller Geräte auf dem Markt handelt. Dennoch zeigt dies deutlich, dass in der Regel eine Nutzungsdauer von 15+ Jahren eingehalten wird. Je länger der Wechselrichter läuft, desto geringer sind die Betriebskosten der PV-Anlage. Fast 35 % der ausgefallenen Wechselrichter müssen nicht unbedingt ausgetauscht werden. Einige Displays sind defekt. Wechselrichter können normalerweise repariert werden, während Optimierer normalerweise ersetzt werden können. Die veröffentlichten Ergebnisse stimmen mit einer Vorschau auf die Studie überein, über die wir letztes Jahr berichtet haben.

Schwimmende PV-Anlagen: “Wir brauchen neue Regelungen” – Photovoltaik auf Flächen kennt jeder – schwimmende Solarmodule sind dagegen neu und können beim Erzeugen von grünem Strom helfen. Möglich ist das etwa auf Bagger- oder Tagebauseen. Vielversprechende bayerische Projekte stehen aber vor dem Aus.

Die große Kreisstadt Dillingen an der Donau will die Energiewende richtig anpacken. Der Strom für viele Haushalte in der Region stammt bereits aus Biogasanlagen oder Photovoltaik auf Dächern und Freiflächen. Auch eine Fläche eines erschlossenen Baggersees bei einem nahe gelegenen Kieswerk könnte für schwimmende Photovoltaik genutzt werden, wenn Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz zustimmt. „Mit unserem Standort in den Donau-Stadtwerken Dillingen-Lauingen wollten wir in die neue schwimmende Photovoltaik-Fläche einsteigen“, sagt Kunz. „Aber wir können unter den aktuellen Rahmenbedingungen absolut nicht arbeiten. Wir brauchen mehr Flexibilität. Wir brauchen neue Regelungen.“

 

Floating PV: Bundesförderung und Einschränkungen

Der Bürgermeister von Dillingen bezieht sich hier auf die Bundesregierung von Berlin. Denn die Ampelallianz hat im Juli 2022 das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) grundlegend überarbeitet. Hat weitreichende Auswirkungen, insbesondere für schwimmende Solarsysteme. Einerseits will der Gesetzgeber Floating PV dauerhaft in Aussicht stellen, indem er sie aus einer innovativen Nische in klassische PV-Ausschreibungen integriert. Andererseits schränken die Regelungen des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) den Einsatz von schwimmenden Solaranlagen stark ein. Neugier.

 

Die Anlage sollte mindestens 40 Meter vom Ufer entfernt sein

Experten haben gelernt, dass nur große künstliche Gewässer wie Stauseen, Baggerseen oder Tagebauseen erschlossen werden dürfen. Allerdings müssen schwimmende Photovoltaikanlagen mindestens 40 Meter vor der Küste liegen und dürfen nicht mehr als 15 % der Wasseroberfläche bedecken, was die Leute zum Kopfschütteln bringt. Konservative Schätzungen beziffern Deutschlands Potenzial auf bis zu 44 GW. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg hat dies bereits 2020 analysiert. Allerdings sind rund 90 % aller derzeit in Betracht gezogenen Floating-PV-Projekte nicht nach den aktuellen gesetzlichen Vorgaben realisierbar.