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EU–Plan soll Energiepreise explodieren lassen

EU–Plan soll Energiepreise explodieren lassen

Forscher haben berechnet, wie sich die Preise für fossile Energieträger entwickeln, wenn der EU–weite Emissionshandel ausgeweitet wird. Die Ergebnisse sind erschreckend.

Die Ampelregierung nimmt den Klimaschutz ernst: Die Energieintensität der Wirtschaft muss sinken, die Bauwirtschaft muss sich auf kostspielige Zwangsreparaturen einstellen, fossilbetriebene Autos und Heizungen werden auslaufen.
Dies wird sich insbesondere auf den Bausektor auswirken: Drei Viertel aller Häuser in Deutschland werden mit fossilen Brennstoffen beheizt, die Installation von Wärmepumpen ist für viele Bewohner teuer und schwierig, auch weil es an Anlagen und Fachkräften mangelt. Darüber hinaus erfordert der Wärmepumpenbetrieb in vielen Fällen eine Gebäudesanierung zur Energieeinsparung, die sonst deutlich mehr kosten würde als eine vergleichbare Heizung mit fossilen Brennstoffen.
Gleichzeitig sanken die Öl- und Gaspreise am Markt erneut, nachdem die Preise zu Beginn des Krieges in der Ukraine gestiegen waren. Aufgrund dieser Tatsachen fragen sich viele Bewohner nun, ob sie dringend einen Gasdurchlauferhitzer installieren oder einen Brenner kaufen sollen.
Emissionshandelssystem entwickelt sich
Aber Vorsicht: Wissenschaftler des Berliner Mercator-Instituts für Wirtschafts- und Klimaforschung, des Institute for Climate Change and the Global Community (MCC) haben berechnet, wie sich die Preise für Öl, Gas und Kraftstoff in den kommenden Jahren verändern könnten. Hintergrund: Am 1. Januar 2027 wird das europäische Emissionshandelssystem, das derzeit nur für große Industrieanlagen und den Luftverkehr gilt, auf die Sektoren Verkehr und Bau ausgeweitet. Unternehmen, die zum Handel verpflichtet sind, müssen CO2-Zertifikate erwerben, die auf dem freien Markt nach Angebot und Nachfrage bepreist werden.

Fazit: Um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen, senkt die EU ihren jährlichen CO2-Emissionsgrenzwert, wodurch Zertifikate knapper und damit teurer werden. Die MCC-Forscher schrieben in ihrer Studie, dass der Emissionshandel bis 2030 „zu höheren Kraftstoffpreisen führen könnte, ähnlich wie es während der Energiekrise 2022 geschah“.
Es ist wichtig zu verstehen, dass der Preisanstieg viel schneller beginnen wird als vor dem Krieg in der Ukraine. Denn ab 2021 sind in Deutschland CO2-Zertifikate für Wärme und Verkehr Pflicht, diese werden aber zu einem von Jahr zu Jahr steigenden Festpreis verkauft. Während das Zertifikat im Jahr 2021 noch 25 Euro kostet, liegt der Preis im Jahr 2026 bei 55 bis 65 Euro. Bereits bei 25 EUR/Tonne sind die Superpreise um etwa 7 Cent pro Liter, Diesel und Heizöl um etwa 8 Cent und Erdgas um etwa 0,5 Cent pro Kilowattstunde gestiegen. Bis 2026 wird sich dieser Anstieg mehr als verdoppeln. Wie sieht es mit der Einführung eines europaweiten Emissionshandels ab 2027 aus? Da die Preise damals von Angebot und Nachfrage abhingen, weiß man heute nicht, was die Menschen erwarten können. Wenn fossile Brennstoffe schnell durch erneuerbare Brennstoffe ersetzt werden oder die Emissionen auf andere Weise deutlich reduziert werden, sinkt die Nachfrage und die Zertifikate werden günstiger. Sicher ist jedoch, dass die Anzahl der von der EU erteilten Genehmigungen einen entscheidenden Einfluss auf das Preisniveau hat. Und da die EU diese Menge drastisch reduzieren will, um ihre Klimaziele zu erreichen, erwarten MCC-Experten, dass die CO2-Preise ab 2027 stark ansteigen werden.
Berliner Klimaökonomen stellten in ihrer Studie die Frage, für wie viel die EU eine Tonne CO2 verkaufen sollte, um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Sie kommen zu dem Schluss, dass der CO2-Preis von heute rund 80 Euro/Tonne auf 200-300 Euro im Jahr 2030 und ab 2040 auf über 400 Euro steigen wird.

Die Kosten für Verbraucher, die nicht schnell genug auf emissionsfreie Heizung und Autos umsteigen können, werden enorm sein: Superbenzin könnte bis 2030 nur 2,3 Euro kosten und bis 2045 schrittweise auf 3 Euro steigen. Auch das Heizen wird deutlich teurer, sagen MHK-Experten vorhersagen: Der durchschnittliche Rentner auf dem Land, der in einem mit Heizöl beheizten Einfamilienhaus lebt, muss seit heute 10 Jahre lang zusätzliche Kosten in Höhe von 8.099 Rubel zahlen. Euro, mehr als 20 Jahre 21.050 Euro. „Für Haushalte, die nicht schnell umstellen oder viel Energie einsparen können, werden die CO2-Kosten zu einer untragbaren finanziellen Belastung“, sagen MCC-Experten.
Wird das Vorklima helfen? Damit die Energiewende von der Gesellschaft nicht nur als Kostenfaktor wahrgenommen wird, müssen Vorklimazahlungen die schmerzhaftesten Preissteigerungen vorübergehend ausgleichen und klimafreundliches Verhalten belohnen. Das Vorhaben ist im Koalitionsvertrag der Ampelregierung verankert, das Konzept muss jedoch noch umgesetzt werden. Die Finanzierung erfolgt aus den Erlösen des CO2-Preises, die derzeit anderen Klimaschutz-Finanzierungsprogrammen zufließen. Es ist auch unklar, ob das Vorklima vom Einkommen, der Region oder der Haushaltsgröße abhängt.

Bei einheitlichen Klimadollars pro Kopf rechnen MCC-Experten mit einem großen Unterschied: Ein Rentner in einem Einfamilienhaus hierzulande kann für 20 Jahre mit Vorklimatisierung für 4.840 Euro rechnen, für die Vorklimatisierung fallen jedoch zusätzliche Kosten in Höhe von 21.050 Euro an. Klima. Ölheizung und 7.346 € für ein Verbrennerauto. Eine vierköpfige Familie kann bei gleichen Konditionen und Zusatzkosten mit einer Vorklimatisierung in Höhe von 19.361 Euro rechnen. Der Unterschied ist gewollt, denn Bürger mit Pro-Kopf-Wohnfläche und Autos mit hohem Spritverbrauch sollen mehr zahlen. Doch von dieser Ungleichbehandlung sind nicht nur wohlhabende Singles in der Stadt betroffen, sondern auch arme Witwen auf dem Land. Generell wird es schwierig sein, ein sozial gerechtes Vorklima zu schaffen: Da wohlhabende Haushalte schnell auf noch teure CO2-arme Technologien wie Elektroautos und Wärmepumpe umsteigen können, kann das Vorklima zusätzliches Einkommen generieren. Andererseits reicht das Klimageld für ärmere Haushalte nicht einmal aus, um die Mehrausgaben zu decken.